Saturday, April 12, 2008

andere Mitreisende



Heute ist noch hier. Morgen ist Mallorca.

Die Fahrt zum Flughafen gibt es schon nachher. Zum Gepäck aufgeben. Das bringt dann morgen eine Stunde mehr Schlaf. Und dazu bereits heute die Entscheidung, welche Bücher mit auf die Reise gehen: Lob des Golfstroms. Die Hütte. Deutschstunde. Animal Farm.

Animal Farm - daran hatte ich nicht gedacht, aber das wird ein Gegenstück zu dem Buch, das ich gestern gelesen habe: Amos Oz. Plötzlich tief im Wald. Ein Märchen über ein Dorf, aus dem alle Tiere verschwunden sind. Und über ein Mädchen, dass sich Gedanken um die Welt macht.

Somit, sagte Maja, nachdem sie diesen Gedanken eine Weile verfolgt hatte, somit könnte man sagen, daß wir alle, ohne Ausnahme, in einem Boot sitzen: nicht nur alle Kinder, nicht nur alle Menschen im Dorf, nicht nur alle Menschen auf der ganzen Welt, sondern alle Lebewesen. Wir alle. Und ich frage mich, ob die Pflanzen nicht vielleicht auch Verwandte von uns sind, weit entfernte Verwandte.
Und der, der andere Mitreisende verspottet oder sie quält, sagte Mati, ist eigentlich der Dumme, der dem ganzen Boot schadet. Denn es gibt für keinen ein anderes Boot.


Kein anderes Boot.

Gestern, in 3Sat, andere Weltgedanken: die Feststellung von Astrophysikern, dass sich die Ausdehnung des Universum überraschenderweise beschleunigt. Statt sich zu Verlangsamen. Und dass es eigentlich genau gleich viel Antimaterie im Raum geben müsste wie Materie. Nur, dass die Antimaterie verschollen ist. Dafür gibt es eine Kraft, die sich bisher nicht entschlüsseln lässt. Und daher dunkle Energie genannt wird.

Möglich ist auch die Existenz von Paralleluniversen, die anderen Naturgesetzen unterliegen. Andere Boote, so gesehen. Zu denen leider kein Weg führt. (Jedenfalls nicht auf physischer Ebene).

Zeit zum Sterneschauen.

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