Saturday, September 27, 2008

Die nie endende Geschichte



Wer hätte das erwartet: ich bin im Auenland hängengeblieben. Nach dem Herrn der Ringe auf deutsch lese ich nun den Hobbit, im Original. Mit rotem Drachen auf dem Cover. Mit herausfallenden Seiten. Und mit diesem wunderbaren tolkienschen Vorwort, das mich darauf aufmerksam macht, dass auch das Original nur eine Annäherung an die Sprache von Mittelerde ist.

This is a story of long ago. At that time the languages and letters were quiet different from ours of today. English is used to represent the languages.

Und dann, der erste Satz, den ich schon aus der Biografie kannte.

In a hole in the ground there lived a hobbit.

Parallel dazu blättere ich in Tolkiens Zauber. Ein Buch mit Essays und Erinnerungen von Fantasy-Autoren. Fast jeder erzählt, wann er Tolkien zum ersten Mal gelesen hat, und wie es dazu kam. Ein weiterer roter Faden: der Einfluss, den Tolkien auf das danach geschriebene hatte. Wie Terri Windling.

Das College bedeutete für mich, dass ich den dunklen Wald verließ und an einen helleren Ort gelangte. Es war ein Leben, das die Eigenschaften hatte, die Tolkien fom Ende eines Märchens verlangte: Den Trost der Freude, und das, was er als "wunderbare Gnade" bezeichnete. Obwohl ich dieses hellere Land sehr liebte, gibt es doch Zeiten, da ich mich in den Wald, in die Dunkelheit zurückbegebe, zum es war einmal der nie endenden Geschichte.

Und dann war noch - Rilke. Auch bei ihm blieb ich hängen. Und lese, immer wieder, dieses eine Gedicht.

Oft fühl ich in scheuen Schaudern
wie tief ich im Leben bin.
Die Worte sind nur die Mauern.
Dahinter in immer blauern

Bergen schimmert ihr Sinn.

~

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