Thursday, May 01, 2008

Kreuzungen



Von Mallorca nach Hause. Von Sonne zu Sonne. Die sich daheim anders anfühlt. Wie auch die geschriebenen Zeilen.

Heute ist wieder Büchereitag. Verlängern klappt diesmal nicht, und so lese ich von David Mitchells Dreizehnten Monat nur die ersten zwölf Seiten, und von Rick Moodys Amerikanischem Wochenende nur die ersten Stunden, ohne wirklich an ihnen hängenzubleiben.

Dann war noch das Berlinlesebuch, denke ich. Und will es schon weglegen. Mache es dann doch auf. Und treffe sie bei Monika Maron wieder .. die zwei Wege, die mir in Mallorca schon zweimal begegnet sind.

Zwei Wege führen zur gleichen Zeit an denselben Ort, nachdem jahrzehntelang alle Wege an ihm vorbeigeführt und ihn höchstens für Minuten am Horizont hatten aufscheinen lassen.

Zufall?

Ich neige dazu, den Zufällen und spontanen Entscheidungen der Vergangenheit zu unterstellen, sie seien insgeheim schon immer einem sich viel später offenbarenden Sinn gefolgt, und ich befürchte, es könnte ebenso umgekehrt sein: weil man das Chaos der Vergangenheit nicht erträgt, korrigiert man es ins Sinnhafte, indem man ihm nachträglich ein Ziel schafft, wie jemand, der versehentlich eine Straße ins Leere gepflastert hat und erst dann, weil es die Straße nun gibt, an ihr beliebiges Ende ein Haus baut.

Damit weiß ich nun auch, nach welchen Autoren ich heute schaue. M wie Maron. Und K wie Kerouac.

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