Tuesday, November 25, 2008

7 Tage voller Worte



Sommersonneninselauszeit. 7 Tage Lanzarote. Während der Schnee in Europa anfängt, zu fallen, lese ich "The Sea" von John Banville. Booker Prize Gewinner 2005. "They are like hits of some delirious drug, these sentences." Kommentierte Daily Telegraph. Das einzige Problem: das Buch hat nur 262 Seiten. Jede Seite davon, gefüllt mit Schicht um Schicht von Gedanken. Mit Sätzen wie diesen:

The past beats inside me like a second heart.

"Patient," Anna said to me one day towards the end, "that is an odd word. I must say, I don't feel patient at all."

At what moment of all our moments is life not utterly changed?

„Du bist schon ganz voller Worte,“ sagt Ronnie. Ich lache. Er hat Recht. Wie kann man 262 Seiten auf 1 Woche strecken?

Die Rezeption hat die Antwort. Linwood Barclay. (Bin ich nun plötzlich wieder bei B? Das Buch vom Flug ist auch B. Frank Baum. The Wonderful Wizard of Oz. Witzig. Aber passend, jetzt, während ich fast durch bin mit dem Lese-Alphabet. Also dann, von V nun für eine Weile zur nächsten Runde des Alphabets. Und von Banville zu Barclay. No Time for Goodbye.)

Das Schöne an der Inselzeit: Die Tage sind länger. Ich lese das Barclay-Buch an einem Tag. Es spielt in 1983. Und gründet auf der Frage: Was, wenn du aufwachst, und deine Familie ist über Nacht verschwunden?

Im zweiten oder dritten Kapitel stolpere ich bei Barclay über King, und dabei auch über die Antwort, warum Menschen Gruselbücher lesen.

„On the single bed in my dorm room, Cynthia had fallen asleep reading a tattered paperback copy of Misery by Stephen King. Cynthia wasn’t an English major and could read whatever the hell she wanted, and found comfort sometimes in reading about people who had gone through worse than her.“

Von Barclay und der Grausamkeit der Welt geht es dann zurück zur See, zu Banville. Aber irgendwo im Hinterkopf blieb King. Und bei einem weiteren Gang zur Rezeption, 2 Tage später, strahlt er mir dann in orange entgegen: „Cell.“ Die unsubtile Frage, die hinter dem Buch steht, und die seltsam schön in das sonnige Ferienidyll passt:

Was, wenn die Welt verrückt wird?

Oder, wie Banville es in 3 Worten fasst: "Honestly, this world."

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