Sunday, March 23, 2008

Sprachland



März. Und es schneit. Ist kalt wie Januar. Zum Glück habe ich einen guten Stapel Bücher hier. Der Monat begann mit Cormac McCarthy, The Road. An dem ich wahrscheinlich vorbeigelaufen wäre, hätte nicht ein Freund das Buch mit nach Mexico genommen, und von unterwegs darüber geschrieben.

The Road. Ein Buch mit einer eigenen Sprache.

No lists of things to be done. The day providential to itself. The hour. There is no later. This is later. All things of grace and beauty such that one holds them to one's heart have a common provenance in pain. Their birth is grief and ashes. So, he whispered to the sleeping boy. I have you.

Vom Dunkel der Zukunft dann zurück in die Vergangenheit. Nach China. Nach San Francisco. Mit Amy Tan. Und wieder, in einem Buch mit einer eigenen Sprache, mit einem unübersetzbaren Titel: The Joy Luck Club.

I am a writer. And by definition, I am someone who has always loved language. I am fascinated by language in daily life. I spend a great deal of my time thinking about the power of language - the way it can evoke an emotion, a visual image, a complex idea, or a simple truth. Language is the tool of my trade.

Und heute, während der Schnee weiter fällt, lese ich Jon McGregor. Nach dem Regen. Auch so ein Buch mit unübersetzbarem Titel. Im Original heißt es "If Nobody Speaks of Remarkable Things".

Danaben, eine Sammlung mit Kurzgeschichten aus Osteuropa. Der Andere Nebenan. Ein Buch, das in fünf Ländern gleichzeitig erschienen ist, in allen Sprachen der Beiträge: Serbisch, Albanisch, Englisch, Kroatisch, Ungarisch, Bulgarisch.

Ein Buch, das mit einer simplen Frage beginnt: "Ist der Nachbar nebenan Freund oder Feind?"

Die allerbesten Fragen sind aber oft die ganz einfachen, diejenigen, die so selbstverständlich und naiv erscheinen, dass wir gerade deswegen darauf verzichten, sie überhaupt zu stellen.
Etwas ganz anderes ist es, ob es gute oder überhaupt irgendwelche Antworten auf noch so gute Fragen gibt. Gute Autorinnen und Autoren stellen lieber selber Fragen, als dass sie Antworten geben.


Also dann März: Sprachland. Und auch: Frageland.

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